Weltsprache Provinz – vom Leben und Sterben in einem zentraleuropäischen failed state

Neue Dramatik aus Österreich

Im Rahmen des Österreich-Schwerpunkts bei der Leipziger Buchmesse 2023 haben wir acht Stückaufträge an österreichische Dramatiker*innen vergeben. Sie gehen in ihren Texten der Frage nach, was das spezifisch Österreichische ist. Gibt es so etwas überhaupt? Und wenn ja, wo ist es zu finden und wie sieht es aus?

Die Stücke spannen thematisch, wie geografisch einen weiten Bogen. Von den Tiefen der Tiroler Provinz zu den Ufern der Donau bis hin zu einer im Pazifik schwimmenden Müllinsel. Politische Morde, Generationenkonflikte und Umweltverschmutzung werden ebenso verhandelt wie Sprachverlust und die Frage, wo man eigentlich in Zukunft noch Theater spielen kann und soll.
Väter versteinern, Eltern verschwinden, Leichen treiben im Wasser. In den von Sagenwelten und Satellitenbildern inspirierten Texten geht es um nicht weniger als die (Wieder-)Geburt des Theaters in einer Shopping Mall, wie sie so zahlreich an den trostlosen Rändern österreichischer Städte zu finden sind.

Amir Gudarzi: Donanus-Donauanus. In Wahrheit sind wir alle herzlos, nicht wahr?
Thomas Köck und Gerhild Steinbuch: two steps forward and three steps back. eine gesammelte spitzenpolitische rücktrittserklärung
Kathrin Röggla: Kein Plan
Ferdinand Schmalz: die apothekerin
Magdalena Schrefel: Wo kein Fink mehr lebt
Lisa Wentz: Heimat bist du oder Ophelia muss sterben
Robert Woelfl: Müllinsel der Seligen

Alle Stücke sind in den Lichtungen publiziert.

Die Präsentation der Stücke in Form von szenische Lesungen fand am 15. und 16. März 2023 am Schauspiel Leipzig statt.
Mit: Adrian Djokić, Dirk Lange, Leonard Meschter, Ellen Neuser, Annett Sawallisch

Illustration: Artur Bodenstein


Ellen Neuser


Adrian Djokić


Dirk Lange


Annett Sawallisch


Leonard Meschter

Fotos: Rolf Arnold

Ein Projekt der WIENER WORTSTAETTEN in Kooperation mit Gastland Österreich „meioiswiamia“, LICHTUNGEN und Schauspiel Leipzig.