WIENER WORTSTAETTEN Drama Lab 2025

Die Entstehung neuer Texte für die Bühne steht seit Beginn im Mittelpunkt der Arbeit der WIENER WORTSTAETTEN, ebenso wie die künstlerische Auseinandersetzung mit gesellschaftlich relevanten Themen und die Vernetzung zwischen Autor*innen.

Aus 124 anonym eingereichten Bewerbungen hat sich die Jury, bestehend aus Veronika Steinböck (Intendantin Kosmos Theater Wien), Claudia Tondl (Autorin) und Bernhard Studlar (Künstlerischer Leiter WIENER WORTSTAETTEN), nach langer und intensiver Diskussion für vier stilistisch wie thematisch spannende Stückentwürfe entschieden, die nächstes Jahr von den teilnehmenden Autor*innen zu abendfüllenden Theaterstücken ausgearbeitet werden.

Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Renate Aichinger, Eva Bormann, Judith Humer und Xaver Schumacher!

Ihre Ideenskizzen sind feministisch, poetisch, politisch und humorvoll. Sie stecken voller Figuren, die wir auf der Bühne sehen wollen und spannen einen zeitlichen Bogen von der Antike bis in die Zukunft.

Dieses Modell der Zusammenarbeit im Rahmen des Drama Lab 2025 mit Autor*innen umfasst einen Werkvertrag in Höhe von € 3.000,- sowie die dramaturgische Begleitung für den Zeitraum eines Jahres. Weiters regelmäßige Arbeitstreffen aller ausgewählten Autor*innen sowie Einzel- und Gruppenlektorate. Etwaige Reisekosten werden von den WIENER WORTSTAETTEN bzw. ihren Kooperationspartner getragen.

Zudem wird in diesem Jahr das Wiener Kosmos Theater als „Patentheater“ die Entstehung der Texte begleiten und im Frühjahr 2026 eines der entstandenen Stück zur Uraufführung bringen.

Alle Texte des Drama Lab werden im Rahmen der „Wortstattnächte“ im Herbst 2025 in szenischen Lesungen in Wien präsentiert.

Über die Autor*innen

Renate Aichinger lebt als Text-, Theater- & Tochterliebhaberin mit ihrer Familie in Wien. Sie hat zahlreiche Werke für Bücherregale & Bühnen veröffentlicht, darunter vier Bücher sowie Stücke für die Offene bzw. Junge Burg am Burgtheater oder das Junge Schauspielhaus Zürich. Zuletzt wurde ihr Stück #dieteilzeitlosen am Theater Kosmos in Bregenz uraufgeführt. Für die Offene Burg am Burgtheater Wien, die sie ebenso wie das Bürgertheater am Landestheater Niederösterreich gegründet und geleitet hat, hat sie diverse partizipative Formate erfunden. Ein paar Preise durfte sie auch einheimsen, darunter Rauriser Förderungspreis, Nestroy-Spezialpreis, Schwazer Stadtschreiberin, Jubiläumsfondsstipendium der Literar Mechana, Projektstipendium Stadt Wien. Residenzen führten sie u.a. nach Krakau, Venedig, Paliano und Triest. Sie ist VERSOPOLIS-Poetin (Lviv/Ukraine, Antwerpen/Gent, Bratislava, Belgrad), wo einzelne ihrer Gedichte u.a. ins Englische, Ukrainische, Spanische, Niederländische & Slowenische übersetzt wurden — zuletzt auch publiziert in der Anthologie versópolis nueva poesía europea in Mexiko. luisa & der himbärrotglitzermond ist ihr erstes Stück für die kleinen Großen. Und ganz frisch: HerzMuschelKlappen (beide Bühnenverlag Weitendorf, Hamburg)

Eva Bormann,1982 in Weimar geboren, studierte Theater- und Literaturwissenschaft sowie Soziologie an der Universität Leipzig. Bereits seit 2005 erarbeitet sie mit wechselnden Künstler*innen Lesungen eigener Texte, u.a. in Leipzig, Hamburg, Marburg und Heilbronn. 2014 erfolgte die erste Veröffentlichung und eine Artist-In-Residence der »maumau art residency« in Istanbul. 2015 war sie Stipendiatin beim 19. Literaturkurs der „Tage der deutschsprachigen Literatur“ in Klagenfurt. Sie arbeitete als Dramaturgin am Hessischen Landestheater Marburg (2010-2015), dem Hamburger Kaltstart-Festival (2014), dem Theater Heilbronn (2015-2016) sowie dem Schauspielhaus Bochum (2016-2018). Ihre mit Fanny Brunner am Werk X/Eldorado entstandene Uraufführung »HI. ELLIOT RODGER HERE.« wurde 2016 vom Österreichischen Bundeskanzleramt/Sektion Kunst und Kultur ausgezeichnet. Seit 2018 ist sie als Schauspieldramaturgin am Deutschen Nationaltheater und Staatskapelle Weimar engagiert. Lehrtätigkeiten führten sie an das Institut für Germanistische Literaturwissenschaft der Friedrich-Schiller-Universität Jena sowie an die Hochschule für Musik und Theater »Felix Mendelssohn Bartholdy« Leipzig.

Judith Humer, geboren 1986 in Linz, studierte Romanistik mit Schwerpunkt Literatur an der Universität Wien und arbeitete während und nach ihrem Studium als Regie- und Dramaturgieassistentin an zahlreichen deutschsprachigen Theaterhäusern, unter anderem dem Berliner Ensemble und der Schaubühne Berlin. Seither ist sie als freie Regisseurin und Dramaturgin, sowie als künstlerische Produktionsleiterin, u.a. für die Ruhrtriennale, tätig. Ihre Theaterarbeiten wurden in Österreich, Deutschland und Norwegen gezeigt. Sie wurde mit mehreren Stipendien ausgezeichnet und erhielt 2024 den Förderpreis beim Berliner Hörspielfestival.

Xaver Schumacher, geboren in Tirol, wohnt in Wien und schreibt, spielt, inszeniert und moderiert Theaterstücke, Kabarettprogramme, Show- und Videoformate. Er ist Teil des Entertainment-Ensembles POSTMODERN TALKING sowie Mag. Mag. und Experte in Wrestling und griechischer Mythologie. Bei seinen Auftritte war er u.a. im Thalia Theater Hamburg, Schauspiel Köln, TAK Berlin, Werk X und Drachengasse Wien. Er ist regelmäßig auf Radio FM4 zu hören und war letztes Monat im Fernsehen (Seitenblicke). Langjährige Zusammenarbeit verbindet ihn mit dem Kulturlabor Stromboli Hall, mit der Filmemacherin und Comedian Lia Sudermann (DJane Sündemann), der Regisseurin Meera Theunert, sowie der Radieschenprinzessin Martin Fritz. 2024 spielte er “Das Orakel von Selfie” im Kabarett Niedermair Wien und “What The Franz?” im The Loft Wien.

Das Drama Lab

Das seit 2022 bestehende Drama Lab der WIENER WORTSTAETTEN ist ein von Bernhard Studlar entwickeltes, langfristiges Fördermodell für Dramatiker*innen. In den vergangenen Jahren ist eine Vielzahl erfolgreicher Theaterstücke entstanden, die zu Festivals wie Hin & Weg oder dem Heidelberger Stückemarkt eingeladen und an Theatern in Österreich und Deutschland uraufgeführt wurden. Darunter „DRUCK!“ von Arad Dabiri, „„no shame in hope“ von Svealena Kutschke, „Wald“ von Miriam Lesch, „Is Maidele (Vaterzunge)“ von Miriam Unterthiner oder zuletzt „aufstiegskörper“ von Lena Riemer.

Die stetig wachsende Zahl an Bewerbungen, ebenso wie das Interesse von Verlagen und Theatern an den Stücken, belegen die Notwendigkeit eines solchen Fördermodells für den deutschsprachigen Theaterraum.

Die WIENER WORTSTAETTEN verstehen sich als unabhängiges, kreatives Forschungslabor und Textwerkstatt und als Vermittler zwischen Autor*innen und dem Theaterbetrieb.

Eine Produktion der WIENER WORSTAETTEN in Kooperation mit dem Kosmos Theater.