Wieso legt mir dieser Text permanent Worte in den Mund?
Symposium zu Sprachkunst und Schauspiel
Selbst im Lichte postdramatischer Diskurse wird das gesprochene Wort auf der Bühne oft als Beleg für eine authentische Figürlichkeit verstanden. Vor dem Hintergrund von Repräsentationsdebatten (nicht nur, aber auch im Theater) wird zudem die Frage, wer für wen spricht, immer dringlicher. Ist es problematisch, wörtliche Rede zum Synonym dafür zu erklären, überhaupt eine Stimme zu haben? Welche performativen Herausforderungen ergeben sich, wenn der zu sprechende Text sich zunehmend selbst infrage stellt? „Wieso legt mir dieser Text permanent Worte in den Mund?“ fragt Sivan Ben Yishai in ihrem Stück „Bühnenbeschimpfung (Liebe ich es nicht mehr oder liebe ich es zu sehr?)“. Ist der Bühnentext als Autokrat zu denken, der den Raum beherrscht? Oder als Nährboden, auf dem die künstlerische Autonomie aller Beteiligten erst gedeihen kann?
In diesem Symposium wird das zu sprechende Wort im Theater als ästhetische Kategorie und Machtmittel befragt. In einer 60-minütigen Keynote Lecture und weiteren Inputs von je 15 Minuten werden die künstlerischen Instrumentarien (Sprache, Körper, Stimme, Spiel) aus unterschiedlichen Perspektiven (Schauspiel, Text, Dramaturgie und Forschung) untersucht. Die Veranstaltung richtet sich an angehende und professionell Schreibende sowie Theaterpraktiker:innen, Künstler:innen mit Interesse an Textarbeit und Forschende.
Mit Rhea Krčmářová, Arad Dabiri, Thomas Köck, Sivan Ben Yishai uvm
Samstag, 2. Dezember 2023, 12 bis 18 Uhr
Auditorium der Universität für angewandte Kunst Wien
Vordere Zollamtsstraße 7, 1030 Wien (U/S Wien-Mitte/Landstraße)
Der Eintritt ist frei. Um Anmeldung bis zum 30.11. wird gebeten unter karten@schauspielhaus.at
Eine Veranstaltung vom Institut für Sprachkunst der Universität für angewandte Kunst Wien in Kooperation mit dem Schauspielhaus Wien (im Rahmen des Hans-Gratzer-Stipendiums 2023/24) und den WIENER WORTSTAETTEN.