„Habe die Ehre“ von Ibrahim Amir
VATER: Wie hast du es getan?
EHEMANN: Ich habe die Waffe gezogen und ihn erschossen.
VATER: Einfach so? Du hast die Waffe gezogen und PUM? Sonst nichts?
EHEMANN: Ja. Ich meine, es war PUM-PUM. Zweimal PUM. Für zwei Kugeln.
Uraufführung
Premiere: Dienstag, 29. Jänner 2013, 20.00 Uhr
Spieltage: Spieltage: 1.,2., 6.-9., 13.-16. Februar 2013
Wiederaufnahme im September 2013:
13./14., 18.–21., 25.–28. September 2013
Wiederaufnahme im Jänner 2014:
13. bis 18. Jänner 2014
Beginn: jeweils 20.00h
Theater Nestroyhof Hamakom,
1020 Wien, Nestroyplatz 1
I: www.hamakom.at
Mit Tania Golden/Paola Aguilera, Maya Henselek/Petra Staduan, Alev Irmak, Elisabeth Veit/Christina Smulik; Astrit Alihajdaraj, Oktay Guenes, Marcel Mohab, Boris Popovic, Michael Smulik, Erol Ünsalan
Inszenierung: Hans Escher
Ausstattung: Renato Uz
Dramaturgie: Bernhard Studlar, Wolfgang Stahl
Lichtgestaltung: Stefan Pfeistlinger
Assistenz: Mirjam Erdem/Ines Wallner
Eine Produktion der WIENER WORTSTAETTEN in Kooperation mit Theater Nestroyhof Hamakom
Text von Ibrahim Amir entstanden im Rahmen der WIENER WORTSTAETTEN
Aufführungsrechte: Verlag Per H. Lauke, Hamburg
Ausgezeichnet mit dem Nestroy als „Beste Off-Produktion“ 2013
Zum Stück:
Die Ehre der gesamten Familie wurde durch das schamlose Verhalten der Ehefrau in den Dreck gezogen. Glücklicherweise konnte ein gezielter Schuss auf ihren Liebhaber das Schlimmste verhindern. Zur vollständigen Wiederherstellung der Familienehre fehlt nun nur noch die Tötung der Ungetreuen, so wie es dem alten, ungeschriebenen Gesetz der Urväter entspricht. Doch wer soll die Hinrichtung vollziehen? Während im Nebenraum die Frau unter dem Einfluss von Schlafmitteln ihrer Tötung entgegendämmert, ringt der Familienrat, bestehend aus Vater, Mutter, Bruder, Ehemann und Schwiegervater um eine Entscheidung. Doch es ist gar nicht so einfach, jemanden geplant kaltblütig zu töten. Jeder versucht sich der vermeintlichen Pflicht zu entziehen: Faule Ausreden … alte Geschichten … plötzliche Krankheiten … jedes Mittel ist recht, um nicht zum Mörder der eigenen Tochter, Schwester oder Ehefrau zu werden. Und dann steht plötzlich die Polizei vor der Tür, der vermeintlich tote Liebhaber mit einer Pistole im Zimmer und von der Tochter fehlt auch jede Spur. In diesem Chaos beginnt sich „Der alten Väter Ordnung“ gänzlich aufzulösen. Jeder gegen jeden und alle um die Ehre. In der Komödie des jungen, in Wien lebenden, syrischen Arztes und Schriftstellers Ibrahim Amir gibt es kein Tabu und kein Klischee, das nicht durch den Kakao gezogen wird. Seine Figuren sind wie aus einem Tarantino-Film entsprungen, seine Dialoge sind klug, knapp und griffig. Dem Autor gelingt mit seinem Theater-Debüt das Kunststück, eine Geschichte vom Ausmaß einer antiken Tragödie ins Wien von heute zu holen. Ganz nebenbei kreiert er dabei ein neues Genre: Die „Parallelgesellschaftskomödie“.
Der Autor Ibrahim Amir ist Kurde und wurde 1984 in Aleppo (Syrien) geboren. Studium der Theater- und Medienwissenschaft an der Universität Aleppo, dessen Fortsetzung ihm nach drei Semestern aus politischen Gründen verboten war. Kam 2002 nach Wien, wo er das Studium der Medizin aufnahm, das er mittlerweile abgeschlossen hat. 2009 ausgezeichnet mit dem exil-Literaturpreis „schreiben zwischen den kulturen“ für die Kurzgeschichte „In jener Nacht schlief sie tief“ (Anthologie: Preistexte 09, edition exil, Wien 2009). 2010/11 Autor der WIENER WORTSTAETTEN: Entwicklung des Stücks „Habe die Ehre“ (Per H. Lauke Verlag, Hamburg). 2012 Theaterperformance „Die Irren“ im KunstSozialRaum Brunnenpassage in Wien.
Pressestimmen:
„Zum Brüllen komisch“ Der Standard, 1.2.2013
„Bitterböse doch sehr witzig“ Kurier, 8.1.2014